Hanoi – die quirlige Hauptstadt

Mopeds HanoiDie quirlige Hauptstadt von Vietnam

Hanoi

Ha Noi, die heimliche schwäbische Hauptstadt ;-), hat es in sich. Nimm dir Zeit zum Ankommen, denn das Gewusele auf den Strassen, das ständige Hupen und Quietschen, die fremdartigen Gerüche und natürlich der lange Flug, falls du gerade aus Europa angekommen bist, müssen erst einmal verdaut werden. Doch dann ist Hanoi ein echtes Highlight: Viel überschaubarer als es auf den ersten Blick scheint, interessante Sehenswürdigkeiten und vor allem das leckere Essen wollen entdeckt und genossen werden.

Hanoi (auch Ha Noi geschrieben) hat ca. 6 Millionen Einwohner und ist – nach Saigon bzw. Ho Chi Minh City – die zweitgrösste Stadt des Landes. Sie ist eine sehr alte Stadt mit einer Geschichte, die jahrhunderteweit zurück reicht.

Geographisch gesehen nicht ganz in der Mitte aber trotzdem der Mittelpunkt der Stadt ist der idyllische Hoan Kiem See. Er ist kleiner, als ich gedacht habe und weniger spektakulär. Doch nichtsdestotrotz sehr schön und sehr ungewöhnlich, dass es in einer asiatischen Grossstadt einen See gibt. Es macht Spass, zu Fuss eine Runde um den See zu drehen. Eine kleine Oase innerhalb einer recht wuseligen Stadt.


Hauptsehenswürdigkeiten

  • Literaturtempel: Der grösste und bekannteste Tempel, er ist fast 1000 Jahre alt.
  • Jadeberg Tempel: Er befindet sich auf einer kleinen Insel im Hoan Kiem See und ist über eine rote Brücke zu erreichen.
  • Präsidentenpalast: Der Palast wurde zwischen 1900 und 1906 erbaut und war bis Mitte der 1950er Jahr Dienstsitz der französischen Generalgouverneure. Der Palast wurde nie von Ho Chi Minh bezogen, da er ein einfaches Leben in einem Holzhaus (siehe Ho Chi Minh Komplex) vorzog. Damit wollte er der Bevölkerung zeigen, dass er mit ihnen das schwierige Leben teilen und überwinden kann. Der Präsidentenpalast selbst ist für Besucher nicht zugänglich.
  • Ho Chi Minh Komplex: Der 1969 verstorbene Präsident ist sehr wichtig für die Vietnamesen. Aus diesem Grund gibt es oft lange Schlangen vor dem Mausoleum, den hier hat er seine letzte Ruhe gefunden. In der Parkanlage des Mausoleums befindet sich auch die Ein-Säulen-Pagode und Ho Chi Minhs Wohnhaus.
  • Josephs Kathedrale: Liegt im Old Quarter von Hanoi. Sie ist sehenswert und es ist spannend, eine katholische Kathedrale mitten in Hanoi vorzufinden.
  • Kim Lien Pagode: Ein schöner buddhistischer Tempel an der Nordseite des Westsees. Adresse: Kim Hoa, Phuong Lieng, Dong Da
  • Wasserpuppentheater: Das Wasserpuppentheater hat eine lange Tradition in Vietnam. Die Figuren sind aus Holz gefertigt und aufwändig gestaltet. Erzählt werden Geschichten aus dem einfachen Landleben längst vergangener Tage, untermalt wird das Ganze von Musik. Dauer: ca. 1 Stunde. In sämtlichen Reiseführern wurde es als Highlight gepriesen – nun ja, es ist nett und wenn man nichts besseres vor hat, kann man mal vorbei schauen.
  • Dong Xuan Market
  • Tran Quoc Pagoda: Eine der ältesten Pagoden in Vietnam und ein Symbol für den vietnamesischen Buddhismus. Sehr schön und sehenswert.

Das musst du unbedingt erleben in Hanoi

  • City-Tour mit Studenten-Organisation (kostenlos): Die Idee ist, dass beide davon profitieren – die Studenten, indem sie ihr Englisch verbessern können und spannende Menschen/neue Kulturen kennen lernen. Die Touris (also wir) indem sie mit einem Insider ganz neue Aspekte der Stadt kennen lernen. Lies hierzu mehr auf Tripadvisor: Reisebewertungen auf TripAdvisor lesen
  • Food Street: Es ist spannend, die vielen verschiedenen Ess-Stände zu begutachten und hier und da etwas zu probieren.
  • Spaziergang um den Hoan Kiem See. Ist man frühmorgens unterwegs, kann man die Vietnamesen beim Frühsport sehen, tagsüber gibt es einige fliegende Händler, Bänke laden zum Ausruhen (oder schlafen) ein.
  • Night Market am Wochenende (man glaubt es kaum, doch dann haben Mopeds und Motorräder Fahrverbot – bis auf einige unrühmliche Ausnahmen, die sich durch die Absperrung hindurch quetschen), alleine das ist ein Grund, dort unterwegs zu sein. Ausserdem werden natürlich diverse Souvenirs, Klamotten, Snacks angeboten.
  • Drink im Metropole Hotel, dem schönsten und teuersten Hotel der Stadt, liegt östlich des Sees im „französischen“ Teil.
  • The Note Cafe – Kaffee geniessen, sich an einer Love Note erfreuen und selbst eine schreiben
  • Überhaupt: Die vielen schönen Cafes in Hanoi sind eine Wucht.
  • Bummel durch die Deko-Strasse, da schlägt jedes kreative Frauenherz höher. Bei uns gab es jede Menge Weihnachtsmänner. Überhaupt sind die Themenstrassen sehr spannend.
  • Local Markets: Gibt es überall und es so viel zu sehen, zu riechen und zu schmecken.
  • Im Old Quarter treiben lassen, die Strassen sind sehr schmal, die Mopeds und Motorroller quasi omnipräsent. Und das eine oder andere mal springt man sicherlich auf die Seite.
  • In einem kleinen Strassencafe im Old Quarter auf Plastikkinderstühlen (ja wirklich!) ein kühles Bia Saigon.

Essen und Trinken

Das vietnamesische Essen ist sehr lecker, frisch, mit vielen Kräutern. Es ist (meistens) nur dezent scharf. Das Essen im Norden fanden wir abwechslungsreicher als im Süden. Doch das ist sicherlich Geschmackssache.

  • Nudelsuppe (Pho) in allen Variationen, meistens mit Rindfleisch oder Hühnchen
  • Vietnamese Pudding. Das ist sticky rice mit allen möglichen Verfeinerungen.
  • Cha Cha Hanoi Style. Die berühmten frischen Frühlingsrollen, die man sich selbst zusammen rollt, mit unterschiedlichen Füllungen.
  • Frische Säfte und Smoothies von allen möglichen exotischen Früchten, wie Mango, Ananas, junge Kokosnuss.
  • Vietnamese Tea (grüner Tee)
  • Coffee Egg. Eigelb verquirlt mit Zucker, die Mischung trinkt man dann mit Kaffee oder Schokolade. Schmeckt viel besser, als es sich anhört. Und es ist eine Spezialität in Hanoi.
  • Kaffee in allen Variationen. Im Umland von Dalat gibt es diverse Kaffeeplantagen. Was ich vorher auch nicht wusste ist, dass Vietnam ein grosser Kaffeeproduzent.

Verkehrschaos auf den Strassen

Mopeds, Mopeds, wenige Fahrradfahrer, Autos, Mopeds – es ist chaotisch. Doch irgendwie ist es ein geordnetes Chaos, mehr oder weniger zumindest. Schwierig wird es manchmal, wenn man sich als Fussgänger seinen Platz in den engeren Gassen der Altstadt – dem Old Quarter – behaupten will. Das Strasse überqueren wird zum Abenteuer. Jedes Mal auf’s Neue. Wichtig ist: Aufmerksam auf den Verkehr achten, eine Lücke ausmachen, gehen, NIE zurück gehen, immer nur vorwärts.


Restaurant-Tipps

New Day – unbedingt den Clay Pot mit Tamarind Sauce und Artischocken probieren. Einfach nur lecker. Das Restaurant ist immer gut besucht, bietet jedoch auch jede Menge Sitzplätze über mehrere Etagen und auch draussen sitzen ist möglich.

Bun Ba Nam Bo – sehr klein, sehr einfach. Man sitzt mit mehreren anderen Leuten an einem langen Tisch – und es gibt die allerbeste Nudelsuppe.

Food Strasse – für mich war das mehr was zum Gucken (als zum Selber essen). Bei manchen Gerichten war ich mir einfach nicht so sicher, was sich wirklich dahinter verbirgt. Und da ich weder auf Maus, Ratte noch Frösche stehen, war gucken ausreichend für mich.

Cafe-Tipps 

The Note Cafe – mein absoluter Favorit. Hinsitzen, Kaffee trinken, Love Notes lesen und dann selbst eine Love Note schreiben.

Cang Caphe – hier gibt’s guten Kaffee mit Kokosnussmilch (interessanter Geschmack), schönes gemütliches Cafe (vor allem die Bank am hinteren Ende) gegenüber der St. Josephs Cathedral.

Cafe Hanoi, hier gibt es leckere Tees und Kaffees – entweder draussen auf einem Mini-Balkon mit Blick auf die St. Josephs Cathedral oder drinnen in einem schönen-maroder-Charme-Ambiente (gegenüber St. Josephs Cathedral)


Unser Hotel-Tipp

Golden Legend Hotel: Super Service, recht zentral gelegen, leckeres Frühstück, schöne Zimmer zu einem guten Preis.


Anreise und Abreise

Mit dem Flugzeug: Der Nội Bài International Airport ist ca. 40 km vom Stadtzentrum entfernt.

In die Stadt (Old Quarter) kommt man mit Taxi, Public Bus oder Mini-Bus. Wir haben uns für den Mini-Bus entschieden und haben ca. 2 Dollar p.P. bezahlt. Wartezeit mit einkalkulieren, da der Mini-Bus erst los fährt, wenn alle Plätze belegt sind. Das Taxi kostet ca. 15 Dollar. Der öffentliche Bus (Nr. 17): weniger als 1 Dollar

Mit dem Zug: Haben wir nicht gemacht, geht jedoch sehr gut – dauert allerdings seine Zeit, ca. 12 Stunden. Wir haben Reisende getroffen, die mit dem Zug von Hue nach Hanoi gefahren sind.


Touren ins Umland

Hanoi ist ein prima Ausgangspunkt für Touren in die Bergregion nach Sapa, in die Halong Bucht, in die trockene Halongbucht nach Ninh Binh oder nach Mai Chau.


Fotoinspirationen aus Hanoi

Weitere Fotos findest du hier


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